Opel-Statement zum Bericht des Bundesverkehrsministeriums

  • Ich find es gut das man bei dem ganzen Abgas-Test (NEFZ / RDE) und Defeat Devices Thema in die Offensive geht, auch wenn die Berichterstattung in den Medien bzgl. des angekündigten "Rückrufes" bei Opel, Porsche, BMW, Mercedes das ganze in ein schlechtes Licht gerückt hat. Meistens ist nicht klar rausgestellt worden das die Fahrzeuge die Abgas-Tests bestanden haben, so wie der Test aufgebaut ist und mit welchen Vorgaben. Durch die Medien hatte man den Eindruck das die Hersteller geschummelt haben.

    Opel Astra K - 5-Türer - Innovation - B16SHT - Graphit Schwarz - LED - Navi 900


    und sein Astra-H-Vorgänger


    Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust, mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)

  • Ich glaube jedenfalls auch an den Weihnachtsmann,
    sowie an die Verbrauchswerte der Hersteller!
    :D

  • Ich will nicht gutheißen, dass die Fahrzeuge (auch von Opel) mehr verbrauchen und auch mehr Schadstoffe ausstoßen, als beworben. Allerdings muss man die Randbedingungen verstehen.
    Der Gesetzgeber fordert sehr harte Grenzen für den Zertifizierungszyklus (aktuell noch NEFZ). Darauf basieren alle Angaben vom Hersteller, die Kfz-Steuer und auch die Freigabe (Zertifizierung) vom Staat. Natürlich legen die Hersteller den Schwerpunkt auf die Einhaltung dieser Anfordergungen. Leider ist es nicht ohne weiteres umsetzbar, dass die Anforderungen erfüllt werden und darüber hinaus alle erdenklichen Szenarien der freien Fahrt abgedeckt sind, ohne dass da Verbrauch und Emissionen ansteigen. Das hat unterschiedliche Gründe. Mal sind es Schutzfunktionen (Kaltstart), mal sind es physikalische Gesetze (mehr Last, Drehzahl, = mehr Verbrauch), mal stehen die Zielwerte im Konflikt (Verbrauch und NOx sind nicht so einfach unter einen Hut zu bringen).
    Ich kann verstehen, dass sich die Käufer ärgern, wenn das Auto mehr verbraucht, als in der Werbung vorgegeben wird. Aber wer sich darüber ärgert, sollte auch verstehen, was die Basis für die Angabe ist. Der Fahrzyklus ist veraltet und nicht praktikabel, aber dafür ist er wenigstens vergleichbar. Wie kann man einen universellen Fahrzyklus definieren, wenn einer 5000km im Jahr fährt und dabei täglich nur die 14km zum Supermarkt und zurück in der Stadt zurücklegt, der andere aber 80km einfach über die Autobahn zur Arbeit fährt, ein 3. wohnt vielleicht in den Alpen und hat ein halbes Jahr Winter mit Kälte und Schnee. Das kann nicht für alle passen.
    Der Zyklus ist nun mal die aktuelle Basis für die Zertifizierung und bis auf wenige Ausnahmen, wird sich daran gehalten. Natürlich werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft, damit eine möglichst günstige Zertifizerung erfolgt, aber alles im legalen Bereich. Wenn der Staat dir die Grenzen für bestimmte Randbedingungen vorgibt, schöpfst du aus, was geht. Ist doch klar.
    Bei der Steuererklärung gebt ihr doch auch alle Pauschbeträge an, egal, ob ihr die wirklich voll ausgeschöpft habt oder nicht.
    Es sollte jeder erstmal an sich selbst denken, wo er Gesetze / Vorschriften für sich soweit dehnt, wie er es braucht, aber auch noch rechtlich vertretbar ist.
    Wenn im Ort 50km/h als Limit vorgeschrieben ist, fahrt ihr trotzdem 55, weil es noch in der Toleranz liegt.

  • Es sieht so aus, dass die Hersteller entweder
    nicht können oder nicht wollen!
    ?(
    Und dass, kann ich nach 35 Jahren Opel
    Fahrzeuge gut beurteilen.

  • @Hansworscht ich kann Deine Argumente gut nachvollziehen. Doch ich kenne niemand, der jemals die angegebenen Werte einhalten konnte. Somit denke ich, das die Messparameter soweit überarbeitet werden sollten damit einigermaßen realistische Werte rauskommen. Klar gibt es Extreme, die man nicht berücksichtigen kann. Nur wenn man z. B. ein Auto wie den 150 PS Astra hat ist es nicht realistisch, das derjenige 120 km/h dauerhaft fährt. Ich fahr z. B. oft 160 - 180 und finde das nich extrem. Aber trotz Mischbetrieb Stadt/Land/Autobahn komme ich nicht mal in die Nähe der Vorgaben. Und dann höre ich vom FOH unter 15.000 km wird nicht näher hingeschaut, weil der Wagen erst dann konstante Werte hat 8| . Finde ich echt viel

  • Da stimme ich dir vollkommen zu. Die Autoindustrie sollte mMn auch an realistischeren Tests interessiert sein, da sich die Diskrepanz zwischen NEFZ und Kunde natürlich negativ auf die Produktwahrnehmung. Ohne jetzt Opel oder die Autoindustrie unbedingt verteidigen zu wollen, die fordern auch schon länger einen neuen Prüfzyklus und unterstützen auch die Entwicklung eines solchen. Da der neue (WLTP-)Zyklus weltweit gültig sein soll, waren die Abstimmungen zwischen den Ländern, Märkten und Firmen halt nicht ganz so einfach.
    Am WLTP wird schon viele Jahre gearbeitet. Aufgrund der "Enthüllungen" des letzten halben Jahres kommt die Politik endlich aus der Suppe und verkauft es natürlich als deren große Leistung.
    Zusätzlich zum WLTP kommt für die Emissionierung der RDE (Real Driving Emissions). Dabei fährt ein Tester eine bestimmte Dauer und Distanz mehr oder weniger komplett frei nach Lust und Laune. Damit kann der Optimierungsbereich des Motorkennfelds nicht mehr eingegrenzt werden und somit muss quasi unter (fast) allen Bedingungen der Schadstoffausstoß stimmen.
    Ich will ja nicht sagen, dass die Autoindustrie an dem Schlamassel unbeteiligt ist, aber definitiv falsch ist es, dass sich die Politiker als unschuldig darstellen.

  • Nur ist das Problem, dass die Lobby Autoindustrie im
    Kanzleramt täglich spazieren geht und dafür sorgt, dass
    alles beim alten bleibt.
    Frei nach dem Motto:
    Wir können nicht, ansonsten würde dies zu
    Lasten der Arbeitnehmer gehen........ .


    Schließlich habe ich mit keinem meiner Opel Fahrzeuge (Ascona B, neu:
    Ascona Sport, Manta, Calibra, Astra F Cabrio, Astra G, Astra H GTC)
    weniger als 11 ltr. verbraucht (Stadt, Land, Autobahn).