Alles anzeigenWieso sollte ich ein Sicherheitsfeature abschalten?
Wenn es nur einen Auffahrunfall verhindert
dann hat es schon alles richtig gemacht,
egal wieviele Fehlalarme es vorher gab.
Wichtiger wäre das sich das Wischtelefon beim einsteigen ins
Auto deaktiviert. Es sind jeden Tag viel zuviele
Idioten unterwegs die sich mit dem Teil
während der Fahrt beschäftigen.
Morgen kommt ja ios11 raus,
da wird das Phone deaktiviert
wenn es Bewegung erkennt,
ein erster richtiger Schritt,
anders lernen es die Leut ja net.
Um nicht ganz vom Thema abzudriften
es ist auch eine Versicherungsfrage.
Da Ks mit Kamera ja anders eingestuft werden
dürfen diese Dinge gar nicht deaktiviert werden können.
Wieso sollte ich ein Sicherheitsfeature abschalten?
Ich finde diese ganzen Sicherheitsfeatures im Prinzip gut, und werde sie auch nutzen, wenn sie für mich funktionieren.
Weil nicht jedes Sicherheitsfeature immer ein Sicherheitsfeature ist, weil unangemessenes Blinken und Piepen vom Straßenverkehr ablenken kann (ist in etlichen Studien gezeigt worden, inbesondere bei älteren Menschen und Fahrern von Fremdfahrzeugen), und weil nach genügend Fehlalarmen das ganze nicht mehr ernst genommen wird - und dann nur noch ablenkt. Wenn jemand mit Intellilux fährt, sich auf die weite Sicht verläßt, auf die Kurve zu bremst und dann die 55km/h Marke unterschreitet und das Licht unerwartet dunkler wird, kann das ebenso ablenken, oder gar erschrecken lassen (vor 2 Stunden hat das SR Fernsehen noch von einer neuen Studie dazu berichtet). Allein dass sich ein Fahrer vom Fahrzeug genervt fühlt, kann zu erhöhtem Aggressionspotential führen. Und es geht im Punkt Sicherheit doch nichts über konzentriertes, aber entspanntes, defensives, und wie audipower19 schreibt, unaufgeregtes Fahren.
Warum sollte man also nicht Features abschalten, die nicht mit dem persönlichen Nutzungsverhalten harmonieren?
Zudem will die Technik auch erst mal verstanden werden. Für manche ist das alles selbstverständlich, und dann auch. Es ist aber zu kurz Gedacht, das nur aus eigener Sicht zu sehen. Denn es sind auch die zurecht berechtigt ein Fahrzeug zu führen, die mit all dem nicht anfangen können (und trotzdem gute Autofahrer sein können).
Es kommt letztlich darauf an, wie der Fahrer mit den Features umgeht oder umgehen kann. Und daher muss das ganze auch individuell steuerbar sein. Keine Software - auch wenn das oft geglaubt wird - kann alle Umstände erfassen und muss daher Optionen offen lassen.
Personen, die moderne Fahrzeuge mit Sicherheitsfeatures kaufen statt ohne, sind im Durchschnitt vielleicht (wahrscheinlich, Versicherungen können meist rechnen) im allgemeinen Sicherheitsbewußter. Allein das kann einen reduzierten Satz bedeuten. Zudem sind das alles Durchschnittswerte. Warum sollte man also die Systeme nicht ausschalten dürfen. Klar, es gibt versicherungstechnisch einen K+, aber die Preisunterschieide sind marginal. Worauf sollte sich dann die Aktivierungspflicht gründen? Ich möchte hier schon mal vorgreifen: Das Selbstbestimmungsrecht ist begrenzt, aber existent - und das muss auf so bleiben. Ohne philosphisch zu werden: Es ist eine Grundlage der zivilisierten Welt.
Das iPhone 11 hat zwar eine Funktion "beim Fahren nicht stören". Sie ist aber mandatorisch. Das ist auch gar nicht anders möglich, weil das iPhone nicht unterscheiden kann, ob man im Zug sitzt oder im Auto. Zudem wäre es ein Eingriff in das Selbstbestimmgsrecht. Vielleicht schon mal gehört: Einigkeit und Recht und: Freiheit. Und wenn das Handy nicht zum Spielen da ist, werden die Verantwortungsärmeren etwas anderes finden. Heute gesehen: Fahrer mit Fidgetspinner.
Letztlich könnte man das auch mal ganz auf die Spitze treiben, und uns allen die Autofahrt verbieten, weil wir alle eine Gefahr im Straßenverkehr darstellen allein dadurch, dass wir daran teilnehmen. Wir sind vielleicht nicht mehr so weit davon weg, wie wir glauben. Der Weg dahin ist vorgezeichnet.
Elektronische Hilfe: Bei Bedarf und auf Wunsch gerne. Die Menschen zu allem zwingen: Aus meiner persönlichen Sicht der falsche Weg.