Dieselpartikelfilter ausbauen

  • Hallo zusammen,

    Erstmal Frohe Weihnachten wünsche ich euch allen.


    Mein Fahrzeug:

    Opel Astra K Sports Tourer 1,6 CDTI

    Erstzulassung 2018.


    Zu meinem Anliegen:


    Mein DPF ist voll und ich würde ihn gerne in einer Werkstatt frei brennen lassen aber im ausgebauten Zustand.

    Weiss einer ob ich den DPF ohne PROBLEME nach oben rausbekomme?

    Er steht ja quasi Senkrecht am Motorblock. Hat jemand evtl eine Ausbau Anleitung zur Hand?


    Liebe Grüße Michael

  • Du musst eh die 3 Schrauben unten zum Auspuffrohr entfernen. Ich denke er geht leichter nach unten raus. Aber egal ob nach oben oder unten dürfte das kein Hexenwerk sein.

    Opel Astra K Innovation Limousine 1.4L 150PS (B14XFT) S/S Schaltgetriebe M22 Bj. 07.2015/EZ 10.2016

  • Der DPF ist arg dick und lang, das täuscht im eingebauten Zustand ganz schön. Wenn du innen am Kühler runterschaust, ist dort eine Querstrebe des Hilfsrahmens, an der kommste ums Verrecken nicht vorbei. Geht nur nach oben, aber auch nicht problemlos. Der Motor muß ca. 10 cm nach hinten gedrückt werden. Dafür muß die hintere, mittig gelegene Getriebehalterung weg, die ist gabelförmig und umgreift vom Getriebe kommend das Lager im Hilfsrahmen. Diese gabelförmige Traverse komplett raus nehmen. Jetzt könnte ein starker Kumpel versuchen, Motor und Getriebe nach hinten zu drücken, während du den DPF raus ziehst. Keine Ahnung ob es funktioniert, so ein Kumpel war bei mir gerade nicht greifbar. Ist man alleine oder der Kumpel nicht stark genug, muß ein Rangierwagenheber unter das Getriebe um es abzustützen. Dann das Motorsteuergerät ausbauen und die 4 Schrauben der Getriebekonsole darunter lösen und raus nehmen. Jetzt kann man Motor und Getriebe nach hinten drücken, um den DPF nach oben rausziehen zu können. Das Motorlager auf der Riemenseite braucht nicht gelöst werden.
    Wenn der DPF wieder drin ist, erst die hintere Getriebehalterung wieder lose anbauen, dann passen die 4 Schraubenlöcher der Traverse unterm Steuergerät schon wieder überein. Sind die 4 Schrauben fest, dann das hintere Lager festziehen.
    Das gilt jetzt für das Automatikgetriebe. Wie das Schaltgetriebe aufgehangen ist, weiß ich leider nicht, aber wird sicher ähnlich sein. Hier muß man vielleicht schauen, ob die Leitung der Kupplungshydraulik die Bewegung mitmachen würde. Die Ölkühlerleitungen der Automatik können beispielsweise dran bleiben.

    Das hintere Lager und das Motorlager wegbauen könnte man mal probieren, die Kühlwasser- und Ladeluftschläuche sind arg kurz und müssten sicher weg.

    Eventuell kommt man so sogar auch nach unten an der Querstrebe des Hilfsrahmens vorbei, und kann das Kabel- und Leitungsgeraffel über und hinter dem DPF drin lassen. Ich meine aber, irgendwo gelesen zu haben dass die Ölwanne zu Abstützzwecken nicht belastet werden darf. Bin ich mir jetzt aber nicht sicher. Das sollte besser jemand machen, der mit einem Kran den Motor von oben sichern kann. Dann wäre aber noch die Länge des DPF´s ein Problem, wenn der Astra wie bei den meisten hier auf Auffahrrampen steht. Das ist zu niedrig, um den DPF unterm Auto hervorzufädeln. Zum querlegen zwischen Kühler und Motor reicht der Platz nicht aus, irgendwo bleibt der DPF immer hängen.

  • Hallo zusammen,

    mein Astra K hat die AU nicht bestanden – mehrere Millionen Partikel. Damit war eigentlich klar, dass der Katalysator im DPF einen Riss hat oder anderweitig defekt ist (auch wenn man mit dem Endoskop nichts erkennen konnte). Eine DPF-Reinigung bringt hier vermutlich nichts, oder? Ich fahre ausschließlich Autobahnkilometer. Der originale DPF kostet 2.500 €, Opel hat mir die komplette Reparatur für 4.000 bis 4.500 € angeboten. Einen generalüberholten DPF habe ich für 500 € gefunden, aber der erste, den ich über eBay gekauft habe, hat nicht gepasst, da er schief war.

    Ein Jahr zuvor hatte ich folgende Fehlercodes:


    P0135: Fehler im Heizkreis der Lambdasonde (vor Kat)

    Mögliche Ursache: defekte Sonde, Kabelbruch, Korrosion


    P2297: Fettes Gemisch im Schubbetrieb

    Mögliche Ursache: undichtes Ansaugsystem, defekte Einspritzdüse, verrußte Lambdasonde


    Ich habe damals nichts unternommen, und im darauffolgenden Jahr ging der Wagen auf der Autobahn in den Notlauf mit dem Fehlercode:


    P0234: Turbolader-Überdruck

    Mögliche Ursache: defektes Druckregelventil, hängendes Wastegate


    Auf der Raststätte habe ich dann festgestellt, dass der Turbo kalt war – also wohl ausgefallen. Nach dem Löschen der Fehlercodes (was sogar während der Fahrt funktionierte) hatte der Wagen wieder Leistung. Das Ganze trat unregelmäßig auf: drei Mal innerhalb von sechs Stunden, aber nur bei langen Fahrten ab etwa vier Stunden.


    Im Nachhinein denke ich, dass die verrußte Lambdasonde der Auslöser war:

    Verrußte Sonde → falsche Werte → zu fettes Gemisch → zu viel Hitze im Turbo → Turbo fällt aus?

    Unverbrannter Diesel sammelt sich im DPF und entzündet sich dann, was möglicherweise den Kat beschädigt hat. Ich vermute, dass das auch in dem Jahr zuvor auf der Autobahn passiert ist – da hat der Wagen stark geruckelt und weißer Rauch war im Rückspiegel zu sehen.


    Zum Ausbau:

    Ich habe den DPF – anders als üblich – nach vorne ausgebaut. Dazu habe ich die Frontstoßstange und den Kühler demontiert. So hat man sehr viel Platz, um am DPF zu arbeiten (siehe Fotos am Ende).

    Vorher musste ich meine Klimaanlage fachgerecht evakuieren, damit ich das komplette Bauteil abnehmen konnte. Ich glaube jedoch, dass man den Wärmetauscher der Klimaanlage auch separat entnehmen und seitlich anheben kann, sodass er nicht stört.

    In dem Zuge habe ich auch meine Drosselklappe und die Lambdasonde gereinigt sowie die Turbowelle auf Spiel überprüft. Neue Dichtungen sind übrigens nicht teuer – bei Opel sogar günstiger als auf eBay.

    Fotos:



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    Alle Angaben basieren auf meinen eigenen Erfahrungen. Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Verantwortung. Bei Unsicherheiten empfehle ich den Gang zur Fachwerkstatt.


    Viele Grüße