Da meldet sich doch direkt mal der Elektrotechniker
Ein Messgerät ist nie zu 100% genau!
Das ist physikalisch und technisch einfach nicht möglich.
Der Tacho eines Autos muss zunächst die mechanische Bewegung über einen Sensor aufnehmen,
diesen Wert in ein elektrisches Signal umwandeln,
der Wert muss an den Eingangsspannungsbereich der Anzeige angepasst werden
und diese muss den Wert dann in eine mechanische Bewegung, also den Zeigerausschlag, umsetzen.
An jedem Glied dieser Kette gibt es Messabweichungen.
Zusätzlich können analoge Signale durch die Umgebung gestört und verändert werden.
Digitale Signale haben das Problem eigentlich nicht, jedoch entstehen bei der analog/digital Wandlung auch wieder Abweichungen.
Würde dein Tacho 50 km/h anzeigen, du fährst aber in Wahrheit 60 und wirst geblitzt, ist das ziemlich blöd.
Andersrum ist es mehr oder weniger egal, zumindest für die Einhaltung der STVO.
Da Messtoleranzen aber sowohl ins positive als auch ins negative ausschlagen können, muss der "Normalwert" soweit nach oben geschoben werden, dass er niemals unter die reale Geschwindigkeit fallen kann.
Man rechnet dabei natürlich mit der Maximalabweichung.
Bsp. Mein Messsystem hat eine Toleranz von 5%.
Wenn ich also 100km/h messen will und die Anzeige auf keinen Fall darunter liegen darf, muss sie ohne Abweichungen 105km/h anzeigen, damit sie mit Abweichungen nicht unter 100 zeigt.
Mal so frei Schnauze mit dem erklärt, was aus der Lehre und dem Techniker Studium noch hängengeblieben ist....
Dürfte heutzutage alles ein bisschen genauer sein, aber die Physik bleibt eben trotzdem noch.