Beiträge von Lilienthaler

    Naja - ich bin eigentlich immer jemand, der gerne fundierte Hintergründe hat, bevor er sich einer beliebigen Mehrheitsmeinung anschließt. Ich habe im Netz massenweise Informationen von offensichtlich selbsternannten Spezialisten gefunden, die gebetsmühlenartig irgendwie immer das Gleiche wiederholen. Das überzeugt mich schon von Berufs wegen halt wenig.


    Dass moderne Diesel das Öl stärker belasten, ist schon zu erwarten. Die Frage ist, ob man da stumpf auf 15.000km-Intervalle setzt ohne den Wert realistisch nachvollziehen zu können (es gibt im Netz auch genug Posts, die ohne weitere Angabe von Gründen 12.000km empfehlen). Die Alternative: Kann man modernen Systemen zutrauen, den Zustand des Öls anhand von im Fahrzeug gemessenen Betriebsbedingungen beurteilen zu lassen um damit einen Intervall zu berechnen? Bei mir scheinen die Bedingungen ja so schlecht zu sein, dass ich nicht über 15.000km hinauskomme. Da halte ich mich ja wohl oder übel auch dran, auch wenn mich das für die geplante Nutzungsdauer das Fahrzeugs locker einen Tausender extra kostet. Ich würde mich aber auch daran halten, wenn mein Auto mir 25.000km genehmigt.
    Longlife heißt ja eben nicht, dass man automatisch die 30.000km erreicht.
    Ich weiß nur nicht, warum ausgerechnet mein Opel mich immer so schnell zum Ölwechsel schickt, während meine vorherigen Autos sich damit meistens 28.000km Zeit ließen.

    Im modernen Maschinenbau geht man auch immer mehr dazu über, statt feste Wechselintervalle für Verschleißteile vorzuschreiben über Sensoren festzustellen, ob Verschleiß vorliegt oder nicht (predictive Maintenance).
    Da reicht es schon, wenn ein Servomotor mehr Strom verbraucht, um darauf schließen zu können, dass in einem Bereich etwas nicht mehr gut läuft. Kombiniert man das mit anderen Messwerten und Erfahrungswerten, bekommt man ziemlich gute Aussagen zu ganz konkreten Verschleißteilen. Im Idealfall kann der Maschinenhersteller dem Kunden auf der anderen Seite der Welt sagen, dass ein Zahnriemen demnächst fällig ist oder er beim nächsten Intervall das eine oder andere Lager tauschen sollte.
    Warum sollte das ausgerechnet beim Öl nicht funktionieren?

    Die Notöffnung in den Ölfiltern ist ein Überbrückungsventil. Das ist aber wahrlich nichts neues. Es schützt zum einen den Filter selber vor Überdruck und zum anderen den Motor vor dem Abriss des Schmierfilms. Besser ungefiltertes Öl als kein Öl. Das hat aber mit "modernen Minifiltern" nichts zu tun (warum war früher eigentlich immer alles besser?). Das Ventil öffnet auch nicht unbedingt nur, wenn der Filter mit Partikeln verstopft ist, sondern auch, wenn das Öl aus irgendeinem Grund dickflüssig wird. Es öffnet dann auch nicht unbedingt vollständig, sondern nur teilweise, in Abhängigkeit vom Druck.
    Ich hatte mal ein Auto, dass Wasser im Öl gesammelt hat. Man stelle sich vor, da bilden sich beim Kaltstart im Winter Eiskristalle und blockieren den Filter. Da ist es mir schon lieber, der hat ein Sicherheitsventil. Das Auto war auch aus dem VW-Konzern und es war weg, lange bevor der Kilometerstand 6-stellig wurde....


    Mir ist es wichtig erfahren zu haben, dass mein Händler sich an mir bereichern wollte und ich jetzt dank der Information bestimmt 250€ im Jahr spare. Danke dafür!
    Blöd ist und bleibt es, dass der Astra um rund 200€ pro Jahr teurer ist als meine bisherigen Autos und ich einmal pro Jahr extra einen Leihwagen brauche, während er in der Werkstatt steht.
    Insgesamt ist er ein ordentliches Auto mit Stärken und natürlich auch größeren und kleineren Schwächen. Zum Glück wird es jetzt wieder wärmer. Im Sommer komme ich wegen der geringeren Geräuschkulissse und Rüttelei nochmal deutlich besser mit ihm klar. Mit den heutigen Erfahrungen würde ich ihn aber nur dann nochmals kaufen, wenn sich wieder ein extrem günstiges Angebot ergibt. Der Astra L wird es auch nicht werden, denn ich habe bisher auch immer einen Bogen um französische Autos gemacht, auch wenn ich die teilweise sehr interessant fand. Da hat sich bei mir der "De Gaulle - Gedächtnis-Schraubenschlüssel" bei mir eingebrannt, d.h. ein befreundeter Werkstattbesitzer hatte in den 80ern und 90ern immer einen ganzen Satz zusätzlicher Werkzeuge extra in der Tasche, wenn er an ein französisches Auto ging, weil die an Schrauben verbaut haben, was ihnen eben in die Finger kam...

    Hast Du mal die Quelle dafür? Würde ich mir gerne genauer durchlesen.

    Deswegen würde ich mir keinen Hyundai kaufen - wer soll das denn bitte bei hohen Laufleistungen bezahlen? Und vor allem - wie oft soll man in die Werkstatt? Das Ding soll fahren, nicht stehen... Bei Kleinwagen, bei denen man hohen Kurzstreckeneinsatz erwartet, kann ich das aber verstehen.


    Woher die Longlife-Geschichte stammt, ist mir eigentlich egal - sie funktioniert schlicht und ergreifend. Wenn die Additive nicht verbraucht sind, dann ist das Öl in Ordnung. Und wenn Ölhersteller und Fahrzeughersteller sagen, dass das für zwei Jahre ausreicht (bei mir wäre es ja sogar nur ein Jahr) und ich mit dem Fahrzeug insgesamt mehr als 300.000km erreiche - was will ich mehr?

    Ich mache mir eher Sorgen, weil die Motoren immer aufwändiger werden, um die Abgasgrenzwerte zu erreichen. Ob das alles so langzeitstabil ist?
    Der Octavia hatte eine Zylinderabschaltung per beweglicher Nocken und plasmabeschichtete Zylinderwände....da hatte ich schon Bedenken. Aber diese Motoren sind im Flotteneinsatz mit hohen Laufleistungen offenbar recht problemlos unterwegs. Diese Technik hat man erstaunlicherweise im Griff. Dafür bekommt man eigentlich altbekannte Teile wie Steuerketten firmenübergreifend nicht unter Kontrolle...


    Das beständige Öl-Nachfüllen hatte ich zuletzt bei einem Pumpe-Düse TDI BJ 2003 - allerdings nur jeweils 0,5 Liter auf 30.000km. Es gab allerdings einige Motortypen, die da großzügiger waren. Aber diverse Motorenprobleme kennen alle Hersteller. Da muss man vorher informiert sein oder ins Risiko gehen.

    Beim Astra musste ich noch nicht nachfüllen. Bei den kurzen Wechselintervallen wäre das allerdings auch heftig. Bei diversen Gebrauchtwagentests wurde allerdings darauf hingewiesen, dass Astras gerne nach unten inkontinent werden, so dass sogar der TÜV meckert. Ich hoffe, dass die das bei den späteren Baujahren im Griff hatten. Meiner sieht von unten noch wirklich gut aus. Er hat den üblichen Flugrost aber ansonsten ist kein Gammel zu sehen. Auch der Auspuff macht noch einen guten Eindruck. Bei meinem Opel Kadett E war der alle paar Jahre fällig. Da hat sich seeeeehr viel getan. Ich denke, Opel hat mit dem Astra K seine bis dahin beste Qualität erreicht. Der J machte schon einen guten Eindruck. Ich bin mir nicht sicher, ob das mit dem L auf der neuen Basis fortgesetzt werden kann.

    Nö, Kurzstrecke ist praktisch Null, Leerlauf ebenfalls.

    Aber irgendetwas an meinem Fahrzyklus oder meiner Fahrweise muss ihn stören. Er bekommt am Wochenende nochmal Langstrecke. Vielleicht zieht das den Intervall ein bisschen. Ansonsten schaffe ich dieses Mal kaum die 15.000km. Ich kann mich nicht erinnern, mit einem Auto schon so oft in der Werkstatt gewesen zu sein, wie mit diesem. Zumindest ist es fast immer nur die Wartung. Ich hatte bislang keine großartigen Reparaturen.


    Die Kosten für Wartungen und Reparaturen werden auf den ersten 100.000km fast bei dem Doppelten dessen liegen, was ich für meinen vorherigen Octavia bezahlt habe. Hätte mein Händler mir zwischendurch Ölwechsel statt Inspektionen verkauft (was mir dank Euch bewusst geworden ist), wäre das etwas entspannter gewesen aber trotzdem noch signifikant schlechter. Zum Verleich: Der Octavia hat auf den ersten 100.000km die Werkstatt exakt 3x gesehen und hatte dann noch 12.000km bis zur nächsten Inspektion. Reparaturen: Keine (auch keine Verschleißreparaturen). Ich habe ihn zugunsten des fast neuwertigen Astra verkauft, weil der gerade so sensationell günstig war. Hat sich nicht unbedingt gerechnet.


    Alle 10.000km neues Öl ist in meinen Augen lange überholt. Ich schrieb ja, dass ich 20 Jahre lang Longlife-Intervalle von jeweils knapp 30.000km gefahren bin und trotz hoher Laufleistungen nie Probleme hatte. Es gibt Hersteller, die das schon lange so handhaben. Bei denen müsste es ja ein massenhaftes Motorensterben geben, wenn das ein Problem wäre. Auch bei Opel waren die Intervalle meine ich schon mal länger - funktioniert also. Ich denke, bei den moderneren Adblue-Dieseln ist das einfach kritischer.


    Ob ich von dem 1500er Diesel lange was haben werde, wird sich zeigen. Ich werde in 2-3 Monaten die 100.000km knacken. Er läuft bei mir wie am ersten Tag - also alles andere als kultiviert aber zumindest zuverlässig. Er ist ja irgendwie ein Exot, mit dem es nicht so wahnsinnig viel Langzeiterfahrungen gibt. Nach der ersten Pannenserie und dem Software-Update hört man aber nichts Negatives mehr von diesem Motor.

    Er ist absolut kein Motor, der Begeisterung auslöst. Dafür ist er einfach zu laut, zu rappelig und mit dem lang übersetzten Getriebe auch nichts für Schaltfaule. Ich werde ihn nicht unbedingt vermissen, wenn er mich denn mal irgendwann verlässt. Begeisterung könnte er bei mir allenfalls noch auslösen, wenn er denn lange hält. Mal sehen, ob ich ihm die Chance gebe.

    Das mit der der Filterreinigung alle 150 bis 250km könnte zum Problem werden, wenn man auf der täglichen Fahrtstrecke keinen Abschnitt hat, auf dem der Zyklus komplett durchgeführt werden kann. Erst muss der Motor volle Betriebstemperatur haben und dann bleibt die Frage, unter welchen Bedingungen der Reinigungszyklus abgebrochen wird - reicht es zum, Beispiel aus, wenn man wegen einer Baustelle vom Gas gehen muss?
    Ich kann mir schon vorstelllen, dass das bei mir ein Problem sein könnte, wenn die Frequenz so hoch ist. Vielleicht sind 50km da noch zuwenig. Ist natürlich nicht unbedingt praxisgerecht, so eine hohe Reinigungsfrequenz.

    Na mein Händler hat mir jedes mal eine Inspektion verkauft - was dann ja eigentlich unsinnig ist.
    Ich war ja durch den Skoda bisher auch immer an Ölwechsel und Inspektion gleichzeitig gewöhnt, einmal im Jahr, alle 30.000km. Deshalb habe ich das wahrscheinlich auch nicht hinterfragt.
    Damit hat das jetzt ein Ende. Aber aufwendiger und teurer bleibt es trotzdem, zumal ich um einen Leihwagen auch nicht herumkomme.

    Mit dem Händler bin ich sowieso am Ende. Nach der letzten Inspektion hatte ich einen V-förmigen Kratzer im Kotflügel, der vorher definitiv nicht da war. Es war auch der linke vordere Kotflügel, genau da, wo bei dieser Inspektion der defekte Waschwasserschlauch repariert worden war. Das waren sie natürlich nicht.... Wie konnte ich auch nur auf die Idee kommen....

    Vielleicht liegt es daran, dass ich bei meinen 50km Strecke irgendeinen extrem ungünstigen Intervall bei der Rußfilterregeneration habe. Aber ich kann ja nicht 20km Umweg fahren, damit er da den richtigen Zeitpunkt erwischt....

    Manner:
    Ich habe mich an die Inspektionsvorschriften gehalten, die von Opel kommen, um die Garantie nicht zu gefährden.
    Ich wechsle jetzt von einem Opelhändler zu einem großen Boschdienst. Da dürfte es etwas preiswerter werden. Der hat mir aber auch schon mit 450 bis 550€ gedroht. Das Öl haben die freien Werkstätten offensichtlich alle nicht auf Lager. Mal sehen, ob ich das selber mitbringen kann.
    Ich überlege auch, nicht mehr immer alles machen zu lassen. Eventuell Ölwechsel nach 15.000km und Inspektion nur bei 30.000km. Grundsätzlich ist das aber alles sehr lästig. Bei mir muss ein Auto laufen und nicht in der Werkstatt stehen. Das ist ja auch immer mit Terminvereinbarung, Hinbringen und Abholen verbunden.
    Ölwechsel für 150€ dürfte schwierig werden. Allein der Kraftstoffilter, der angeblich jedes mal gewechselt werden muss kostet schon heftiges Geld. wenn ich mich recht erinnere (bitte nicht festnageln) bei Opel 80€.

    @swal
    Wie machst Du das? Nur extreme Langstrecke oder besondere Fahrweise? Das wären im Endeffekt ja 30.000km. Erreicht das hier noch jemand? Unter welchen Bedingungen?
    Ich habe es mal wochenlang mit stur 120km/h probiert oder auch wochenlang mit 140-150 km/h. Im Endeffekt bin ich immer irgendwie bei rund 15.000km herausgekommen.

    Mein Opelhändler hat gesagt, ich hätte eigentlich optimale Voraussetzungen und solle einfach später zur Inspektion kommen. Fand ich nicht so zielführend.

    Ich möchte beim Astra 1.5D auf die Folgekosten hinweisen. Ich fahre täglich 50km zur Arbeit und zurück, davon ein großer Anteil Autobahn. Zusammem mit meinen Privatfahrten komme ich auf gut 30.000km im Jahr. Beim Astra bedeutet das pro Jahr zwei Inspektionen, weil ich bei rund 15.000km zum Ölwechsel gerufen werde - ziemlich egal, wie ich fahre.
    Beim Opelhändler sind da jedesmal zwischen 550 und 600€ weg und ich muss zweimal im Jahr auf das Auto verzichten. Bei Firmenfahrzeugen ist das egal. Bezahlt man das aber aus eigener Tasche, wird das teuer.

    Meine letzten Fahrzeuge waren Skodas. Damit musste ich nur alle knapp 30.000km zur Inspektion, d.h. halbe Inspektionskosten, jedes Jahr rund 500€ weniger.


    Um alle zu beruhigen, die gebetsmühlenartig wiederholen, man müsse alle 15.000km einen Ölwechsel vornehmen:
    VW macht das Thema Longlife seit über 20 Jahren und es funktioniert. Hier vor der Tür steht ein Superb TDI mit 340.000km auf dem Tacho. Da geht so langsam auch mal etwas kaputt, aber die Maschine läuft wie ein Uhrwerk...trotz Longlifeintervallen.


    Mein Astra ist ein ganz gutes Auto. Aber die günstigen Preise für den Gebrauchtwagen im Vergleich zu Skoda haben sich bei mir nach 90.000km schon wieder aufgebraucht - ich fahre ab jetzt eigentlich teurer als früher. Wer viel fährt, sollte das vor dem Kauf mal durchrechnen.