Beiträge von Capu

    Nachdem der Motor nun mit mehr als 1000km eingefahren ist, habe ich bei einigen kurzen Vollgaspassagen beobachtet, dass währenddessen/danach die Kühlwassertemperatur von 90° auf 75° fällt. Nach kurzer Zeit mit Normallast steigt die Temperatur wieder auf 90°.
    Hat das auch schon jemand mal beobachtet?
    Wenn das gewollt ist, dann würde ja vorausschauend schonmal die volle Kühlung angeschmissen, wenn man auf's Gas tritt. Genial?!


    P.S.: Morgen ist Ölwechsel angesagt. Werde den Meister beim FOH mal Fragen ob er dazu etwas weiß.

    Gewollt!
    Der Motor verfügt über ein kennfeldgesteuertes Thermostat (beheiztes Thermostat) und das Motor-STG kann so die Temperatur beeinflussen... Im Teillastbetrieb wird die Temperatur deutlich über 90°C gehalten (unabhängig von der Anwender-Beruhigungs-Temp-Anzeige) weil das den Wirkungsgrad steigert und auch für das Abgasverhalten von Vorteil ist.


    Kurz etwas weiter augeholt... Ein Thermostat ist mit Wachs gefüllt das sich bei erwärmen ausdehnt und dadurch ein Kolben gegen eine Feder bewegt und so den großen Kühlmittelkreislauf öffnet. Geht die Temperatur wird runter, veringert sich die Ausdehnung des Wachses und die Feder drückt das "Ventil" wieder zu. So bei 90-95°C beginnt es zu öffnen und ist bei ~110°C voll auf. Ein kennfeld gesteuertes Thermostat funktioniert ähnlich Nur das die Temperaturen etwas höher sind bei denen das Thermostat öffnet und das der Wachs beheizt werden kann.
    Bei normalem Teillastbetrieb wird die Kühlmitteltemperatur so bei ~105°C gehalten und wenn du dann Leistung forderst wird das Thermostat vom STG beheizt, es öffnet schneller und voll und die Temperatur sinkt auf ~85-90°C.

    Literleistung ~ 100 PS/Liter. Das schaffen gut Saugmotoren ( nur als Beispiel BMW E36 M3 mit 321 PS) auch, und gute Turbomotoren sollten locker 150 oder mehr PS je Liter leisten. Als Beispiel Golf R mit 300 PS aus 2 Litern oder Mercedes A 45 AMG mit 367 PS aus 2 Litern und den kann mann ohne ruckeln fahren.

    Du willst aber jetzt nicht einen 1.4er Brot&Butter Motor mit nem S50 aus dem M3 vergleichen, oder? ;) Der Aufwand der da betrieben wird (Einzeldrossel, Doppel-VANOS, etc.) schlägt sich natürlich auch in den Kosten nieder. Auch sagt die Literleistung wenig über die Charakteristik und die Alltagstauglichkeit und schon gar nichts über die Haltbarkeit aus. Nimm nen Traktor oder Schiffsdiesel... Verschwindent geringe Literleistung, aber Drehmoment im Drehzahlkeller! Dazu im Vergleich ein etwas sportliches Motorrad, mit aberwitzigen Literleistungen... ;)
    Früher waren Literleistungen von 100PS/l bei nem Turbo eher angesagt... z.B. der C20LET aus dem Calibra, oder der Z20LET aus dem Speedster... 2l Hubraum und Leistungen um die 200PS. Heute sieht das auch schon wieder anders aus, wie der von dir genannte Golf R, etwas moderater der 1.6 SIDI im Astra K oder extremer Peugeots RCZ-R mit 270PS/330NM aus 1.6l.